Der Fachkräftemangel beschäftigt viele Apotheken. 60 Prozent der im Rahmen des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) im Juli befragten Apotheken geben an, dass dieser in ihren Apotheken sehr stark oder stark spürbar sei.
Am häufigsten gesucht wurden im vergangenen Jahr PTA (in 70 Prozent der Apotheken), Approbierte (63 Prozent) und PTA-Praktikanten (52 Prozent). Dabei gaben nur 39 Prozent der Befragten an, dass sie (nahezu) alle offenen PTA-Stellen besetzen konnten. Bei den Praktikumsplätzen lag die Erfolgsquote bei 48 Prozent und bei den Approbierten bei 57 Prozent. Auch die Suche nach PKA, PHIP und PKA-Auszubildenden gestaltet sich oft schwierig. Nahezu alle offenen Stellen konnten in diesen Berufsgruppen 25 bis 43 Prozent der Apotheken besetzen.
Niedrige Bewerberzahlen und wachsende Ansprüche
Laut rund jeder zweiten Apotheke sind niedrige Bewerberzahlen die größte Hürde bei der Suche nach Fachkräften. Daneben erschweren insbesondere bei Approbierten und PTA hohe Gehaltsforderungen und wachsende Ansprüche an die Work-Life-Balance die Gewinnung neuer Mitarbeitenden. Vor allem bei PKA und PKA-Auszubildenden gibt es zudem häufig Qualifikationsdefizite.
Monetäre Anreize, flexible Arbeitszeiten und Softskills gefragt
Nach Meinung von gut 50 Prozent der befragten Apotheken spielt das Gehalt im Wettbewerb um Fachkräfte eine essenzielle Rolle und erfordert übertarifliche Angebote. Gleichzeitig sehen sich 71 Prozent der Befragten aufgrund ihrer angespannten wirtschaftlichen Situation immer seltener in der Lage, entsprechende Angebote zu machen. Weitere wichtige Kriterien für die Mitarbeiterbindung aus Inhabersicht sind flexible Arbeitszeiten/Teilzeitmodelle (86 Prozent) sowie Softskills in der Apothekenführung, die sich positiv auf Arbeitsklima/Teamkultur (90 Prozent) und Wertschätzung/Führungsstil (63 Prozent) auswirken.
Der APOkix des IFH KÖLN wird anhand monatlicher Onlinebefragungen als Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt ermittelt.
(IFH Köln / STB Web)